Ohne Nachhaltigkeit kein Wald

Holz ist ein vielfältiges Material, aus dem man ganze Häuser und Fabriken bauen kann. Damit es auch in Zukunft genug von dem Rohstoff gibt, setzt die deutsche Forstwirtschaft auf Nachhaltigkeit.

Von Marie Kottwitz und Hannah Gessler

Plakat auf der LGINA "Internationales Jahr der Wälder"

Eine Tüte Brause mit dem Logo des Internationalen Jahres des Waldes.
Ein Luftballon mit dem Logo des Internationalen Jahres des Waldes.
Ein Aufkleber mit dem Logo des Internationalen Jahres des Waldes.

Wir sind auf der weltgrößten Forst- und Holzwirtschaftsmesse unterwegs, der LIGNA in Hannover. Wir, das sind Marie und Hannah vom Hainberg Gymnasium Göttingen, die ganz stolz darauf sind, zur Jugendpresse zu gehören.

Genauer genommen nehmen wir an einem Schreibwettbewerb für junge Journalisten teil.  Nach einem halben Tag auf der Messe sitzen wir in einem Raum mit zwei Computern und denken über das Internationale Jahr des Waldes nach.

Ein Thema, das spannender und vielfältiger ist, als wir gedacht hätten … Aber was ist das Internationale Jahr des Waldes überhaupt? Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, waren wir auf der Messe unterwegs und haben Experten danach gefragt.

Die Vereinten Nationen haben beschlossen, 2011 zum Internationalen Jahr des Waldes zu machen.

Warum?

Weil die Weltbevölkerung darauf aufmerksam gemacht werden soll, wie wichtig der Wald ist. Zum Beispiel ist er nützlich, wenn wir mit dem Hund eine Runde Gassi gehen und nicht auf totem Asphalt laufen wollen.

Die Wurzeln bewahren uns vor Bodenerosion, indem sie die Erde festhalten. Sie speichern Wasser, filtern es und tragen so zu einer besseren Trinkwasserqualität bei.

Der Wald sorgt außerdem für ein ausgeglichenes Klima. Er schützt uns vor Abgasen, indem er schmutzige Luft reinigt. Durch Photosynthese speichern die Bäume den Kohlenstoff des Kohlenstoffdioxids und setzen so Sauerstoff frei.

Sobald das Holz aber verbrannt wird, gelangt der vorher gebundene Kohlenstoff wieder in die Atmosphäre. Peter Harbauer, Pressesprecher vom Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik, verdeutlich, wie dieser Prozess durch nachhaltige Holzwirtschaft unterstützt werden kann:

„Alle zehn Sekunden wächst in Niedersachsen ein Kubikmeter Holz nach. Dabei wird der Atmosphäre so viel CO2 entzogen, wie ein Auto auf einer Strecke von 10.000 Kilometern ausstößt.“

Aber es kommt noch besser! Holz ist ein vielseitiger Rohstoff: Aus ihm lassen sich zum Beispiel Häuser, Fabrikhallen und Möbel bauen. Außerdem ist Holz ein nachwachsender Rohstoff, den wir bei schonendem Umgang mit der Natur noch in einigen tausend Jahren nutzen können.

Zertifikate der Nachhaltigkeit

Dafür müssen wir den Grundsatz der Nachhaltigkeit pflegen, der besagt, dass wir nur so viel ernten dürfen wie nachwächst.

Es gibt zwei Zertifizierungen, die nachhaltig produziertes Holz kennzeichnen: das PEFC- und das FSC-Gütesiegel. Eines der beiden hat sicher jeder schon mal im Baumarkt, auf einem Schreibblock oder einer Packung Papiertaschentücher gesehen.

Doch es gibt ein Problem, wie Michael Degenhardt, Leiter des Forstamtes Südniedersachsen, erläutert: „Viele Verbraucher achten mehr auf den Preis als auf eine nachhaltige Forstwirtschaft.“

Auf der Suche nach einer Holzleiste im Baumarkt würden die meisten Kunden das billigere Produkt dem zertifizierten vorziehen.

Die Idee des nachhaltigen Handelns kommt aus Deutschland und ist bereits einige hundert Jahre alt. Frank Haufe, Forstoberrat bei der niedersächsischen Landwirtschaftskammer:

„Das Prinzip ist von einem Förster namens Hans-Carl von Carlowitz geprägt worden.

Er hat im Harz gearbeitet, wo es damals viele Minen gab. Natürlich mussten diese gestützt werden.“ Dafür benutzte man Streben aus Holz.

Carlowitz erkannte, dass es bald nicht mehr genügend Bäume geben würde, wenn der Raubbau am Wald kein Ende nimmt. Deswegen kam er auf die Idee, nur so viel zu nutzen, wie auch wieder nachgeforstet werden kann.

So wurde das Nachhaltigkeitsprinzip geboren.

Hainberg Gymnasium Göttingen (Jahrgang 9)

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